Expedition Plastik, Bali - Weihnachtsinsel (2014)

Sommer 2014: Roman Lehner von Ocean Care und Dr. Markus Eriksen Forschungsleister des 5 Gyres Institute berichten über Plastikverschmutzung im Indischen Ozean. Zusammen segeln sie von Bali nach Christmas Island und dokumentieren an Land und auf See, wieviel Plastik sie am Strand und im Wasser vorfinden sowie von den Bemühungen der Lokalbevölkerung, dem Problem Herr zu werden.

 

Wir von COPLARE haben oft gehört, dass die Plastikverschmutzung in manchen Gewässern Indonesiens und Asiens besonders schlimm ist. Selbst konnten wir uns kein Bild davon machen, da wir den Indischen Ozean nicht besucht haben. Es freut uns sehr, dass Roman Lehner und videominutes.ch es den Besuchern unserer Webseite erlauben, mittels ihres Video-Blog die Entdeckungsreise Meeresplastik im Indischen Ozean fortzusetzen. Gerne verweisen wir auf ihre Beiträge in anderen Social Media: Instagram, Twitter, Vimeo, Facebook und Bluewin.

 

Wenn Eure Zeit nur für's Angucken einer Episode reicht, nehmt die Episode 11. Das kann's nicht sein, oder? Ebenfalls sehr aufschlußreich ist die Episode 10. Was Lin erzählt wissen nur wenige und es ist interessant, davon zu erfahren.

 

Marcus interviewt Lin auf der Mülldeponie, denn er hat auf seinen Expeditionen viele Orte gesehen, wo Müll genau so "entsorgt" wird wie hier. Er fragt sich, warum Strohhalme heutzutage alle aus Plastik sind, wo man sie früher doch gut auch aus Papier herstellen konnte. Und warum man an vielen Stränden so viele Zahnbürsten und Schuhe findet. Marcus überlegt, dass die Industrie, die solche Dinge herstellt, auch die Kosten für die Abfallbeseitigung übernehmen müsste. Das Lin und ihre Helfer dafür bezahlt werden müssten, dass sie die Strände säubern. Dass wenn diese Kosten einkalkuliert würden, wir uns vermutlich von Wegwerfartikeln abkehren würden.  Lin fragt sich, warum die Indonesier kleine nutzlose Dinge aus Plastik so gerne mögen, sogar gekühlte Getränke in Plastiktüten verkaufen. Lin wird in Kürze mit "Island Care" eine Kampagne gegen Plastiktüten starten. Die Fußbälle, Spielzeuge, Schuhe und Zahnbürsten auf der Deponie werden derweil immer zahlreicher...

Manchmal bleibt der Strand eine Zeit lang sauber, es hängt von Wind und Strömung ab, wann der nächste Müllschub eintrifft. Lin zeigt Roman, dass Meeresschildkröten den Strand zum Brüten ihres Nachwuchses brauchen. Und sie erzählt, dass sie manchmal ungeschlüpfte, vertrocknete Eier findet. Sie vermutet, dass das mit dem Plastik zusammenhängt. Früher habe man das Plastik am Strand verbrannt, aber das berge eigene ökologische Probleme. Daher deponiere man ihn jetzt im Inneren der Insel.


Roman fragt, warum man nicht wenigstens einen Teil des angeschwemmten Plastiks per Flugzeug nach Australien bringe. Lin, die früher in Australiens Abfallwirtschaft tätig war, klärt ihn auf, dass auch in Australien der meiste Plastikmüll auf Deponien lande. Der geringe Wert des Plastiks lasse ein wirtschaftliches Recycling einfach nicht zu. Australiens Recycler hoffen aber, dass sich das irgendwann einmal ändert und legen verschiedene Deponien für verschiedene Plastiksorten an, in der Hoffnung, die dort gesammelten Stoffe später einmal nutzen zu können. Ein interessanter Gedanke!

Expedition Plastik kommt auf der Weihnachtsinsel an. Lin von der Umweltschutzorganisation "Island Care" bringt sie zu einem Strand, der von manchen Insulanern "Flipflop-Beach" genannt wird. Er sieht echt übel aus. Regelmäßig tragen Freiwillige Helfer mehrere hundert Säcke voll Plastik von diesem Strand weg, alles Zeug, das bei ihnen angeschwemmt wird. Krass!!!

 

Und in was wird der Müll weggetragen? Ratet mal! Es gibt echt noch viel zu tun auf der Welt... Wahrscheinlich fehlt es an Geld für eine bessere Lösung.

Marcus zeigt Roman wieviel Mikroplastik manche Körperpflegeprodukten, z.B. Gesichtspeelings oder Zahncreme enthalten. Man glaubt kaum, wieviel es ist! Alle, die diese Produkte herstellen, verkaufen oder kaufen müssten sich klar darüber sein, dass sie damit willentlich Plastik in die Gewässer spülen. Roman interessiert sich dafür, wie Marcus seine Rolle als Wissenschaftler sieht. Forscht er nur oder tut er was über die Datensammlung und -analyse hinaus?

Roman entdeckt kein Mikroplastik im Magen eines kleinen Fisches. Marcus findet das an dieser Stelle des Ozeans nicht verwunderlich. Ein animiertes Video erklärt die Hypothese, wie Umweltgifte über Mikroplastik in Fischen in unsere Nahrungskette gelangen könnten.

 

COPLARE lässt diese Hypothese bislang ziemlich kalt, denn noch gibt es keinen wissenschaftlichen Beweis für die Richtigkeit der Annahme und derzeit erscheint es recht unwahrscheinlich, dass es ihn je geben wird und dass er sich als globales Problem erweisen wird. Tragisch am Verschlucken von Plastik (und es wird nicht nur Mikroplastik verschluckt, sondern ganze Plastikplanen - COPLARE berichtete über den in Spanien gestrandeten Wal -, Feuerzeuge, große Plastikdeckel - COPLARE zeigt das Foto -, verknotete Plastiktüten etc.) für Meerestiere ist, dass es wertlose Nahrung ist, die ihnen keine Energie spendet sondern Gefahr birgt, dass sie daran zugrunde gehen. Meeresplastik kann Tiere schwer verletzen und sogar töten, das ist Fakt.

Marcus Eriksen zeigt, wieviel Plastik über eine Distanz von 36 Seemeilen (66,6 km) aus einem 10 cm breiten Streifen der Wasseroberfläche gefischt werden konnte. Viel ist es nicht - außer man hält sich vor Augen - aus wievielen Milliarden solcher Streifen die Weltozeane bestehen. Dr. Eriksen findet geschätzte 270.000 Tonnen Plastik an der Meeresoberfläche trotzdem erstaunlich wenig und erklärt, warum viel mehr Plastik vor allem an den Stränden und in tieferen Wasserschichten ist.

Expedition Plastik sticht in See: Roman weiht das neue Ocean Care Trawl Net ein und Dr. Marcus Eriksen vom 5 Gyres Institut erklärt, dass es keine Insel Plastikmüll gibt (es stimmt, wir sind ja selbst in dem Gebiet gesegelt) und warum das keine gute sondern eine sehr schlechte Nachricht ist.

Bali: Roman erfährt von einem Surfer, dass er manchmal durch sehr viel Plastik im Wasser paddeln muss. Isabelle und Melati stellen die Initiative "Bye-bye plastic bags" vor und Roman macht einen Selbstversuch beim Einkaufen.

Das Expeditionsteam ist auf Bali eingetroffen und startet gleich mit einem Interview mit einem Balinesen, der sich für die Beseitigung von Plastik vom Strand und aus dem Fluß einsetzt und dessen Familie mit dem Verkauf von Müll aller Art Geld verdient.

Vor dem Start der Expedition interviewt Roman einen Masterstudenten der Uni Basel für Sustainable Management, räsonniert über Verantwortung und befragt junge Schweizer Passanten.

Roman Lehner, Molekularbiologe aus der Schweiz, stellt sich und das Projekt "Expedition Plastik" vor.

Das war der Anfang des spannenden Projekts. Mittlerweile hat die Expedition stattgefunden, das Ergebnis seht Ihr in den vlog Episoden.