Unsere Reiseroute

Über Flüsse und Kanäle ins Mittelmeer, kurzes Inselhüpfen im Mittelmeer, durch die Meerenge von Gibraltar raus in den Atlantik, ab den Kapverden Segeln auf der Passatroute plus seit Mai 2012 eine Extra-Runde durch den Nordpazifik

Unsere Reiseroute

(Stand 08/2012)

 

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Schon zu Beginn unserer Reise im Sommer 2011 legten wir ein paar besondere Wasserstrecken zurück und erlebten Außergewöhnliches: Wir passierten über 160 Schleusen, überquerten einen Flusses auf einer Wasserbrücke und befuhren zwei mehrere hundert Meter lange Wassertunnels. Dabei lag der Mast natürlich an Deck und wir legten die 1.300 Kilometer von Wiesbaden ins Mittelmeer unter Motor zurück. Nachts ankerten wir neben dem Fahrwasser in den großen Flüssen in der Strömung, machten in winzigen Marinas fest oder vertäuten Pagena in den ruhigen Kanälen Frankreichs mit ein paar Leinen an Bäumchen am Flussufer. Während der vierwöchigen Flussfahrt besuchten wir geschichtsträchtige Städte wie Koblenz, Trier, Nancy, Lyon und Arles. Ein fulminanter Reiseauftakt!

 

In Port St. Louis ließen wir den Mast stellen und begannen die eigentliche Segelreise. Zunächst verbrachten wir ein paar kurze Wochen an der Côte d'Azur bevor wir den ersten längeren Schlag über den Golf de Lion auf die Balearen wagten, verbunden mit unserer ersten Nachtfahrt und der ersten Erprobung des Genackers, unseres knallroten Leichtwindsegels. Wir besuchten Menorca, Mallorca und streiften Ibiza, bevor wir ans spanische Festland segelten. Dort besuchten wir die sonnenreichste Stadt Spaniens, Almería, bevor wir weiter nach Gibraltar fuhren.

 

Von Gibraltar aus segelten wir einen ersten längeren Schlag von knapp 1.000 Seemeilen zu den Kapverdischen Inseln vor Senegal, von denen wir die vier Barlovento-Inseln Sal, São Nicolau, São Vicente und Santo Antão besuchten. Die Bewohner der Inselgruppe eroberten im Sturm unsere Herzen, ihre Musik begleitet uns nach wie vor. Von den Kapverden aus überquerten wir in achtzehn Tagen und Nächten den Atlantik. Mit Guadeloupe wählten wir einen ungewöhnlichen Ankunftsort, dessen Vielfalt uns sehr positiv überrascht hat. Die Insel Dominika streiften wir nur wenige Tage bevor wir zum anderen Ende des Antillenbogens quer über das karibische Meer segelten. Auf den Niederländischen Antillen verbrachten wir die meiste Zeit im Taucherparadies Bonaire. Auf der sehr kommerziellen Nachbarinsel Aruba warteten wir nur zwei Nächte lang auf gute Segelbedingungen rüber ans kolumbianische Festland, wo wir eine der angeblich schönsten Städte Mittelamerikas besuchten, Cartagena des Indias. Von dort aus bereisten wir eine Woche lang die San Blas Inseln – viel zu kurz um einen Eindruck des wahren Lebens der dort ansässigen Kuna-Indianer und des über 340 Inseln umfassenden Archipels zu bekommen. Von den San Blas Inseln aus erreichten wir Colon auf der Atlantikseite des Panamakanals in nur zwei Segeltagen. Dort bereiteten wir Pagena auf mehrere Monate in der äußerst abgeschieden liegenden Inselwelt des Südpazifiks vor.

 

Am 1. April 2012 durchquerten wir den Panama-Kanal. Auf der Pazifikseite Panamas verbrachten wir reparaturbedingt ein paar Tage auf dem Ankerplatz "Las Brisas", von dem aus wir jedoch sobald es ging, auf die nur sieben Seemeilen liegende kleine Insel Taboga flohen. Oster-Sonntag brachen wir auf nach Galapagos, einem weiteren Highlight im bisherigen Reiseverlauf. Wir liefen die Insel San Cristobal an und unternahmen von dort aus zu Fuß mehrere Ausflüge auf der Insel selbst und buchten eine geführte Rundreise zur weit abgelegenen Westküste der Insel Isabela und der vorgelagerten Insel Fernandina, einem Naturparadies, das nur von wenigen autorisierten Booten befahren werden darf. Die Naturerlebnisse auf San Cristobal, Isabela und Fernandina haben uns tief beeindruckt.

 

Eigentlich waren wir von Galapagos aus, wie fast alle anderen Schiffe auf dem Weg zu den Marquesas, als wir beschlossen, im restlichen Jahr 2012 doch lieber den Nordpazifik zu besuchen und uns den Südpazifik für das kommende Jahr aufzusparen. Wir setzten Kurs nach Hawaii und erreichten am 8. Juni 2012 das Städtchen Hilo auf Big Island. Mittlerweile sind wir in Honolulu auf Oahu angekommen und kurz vor dem Absprung nach Kauai.

 

Von Kauai aus werden wir hoch nach Vancouver, Kanada segeln – mittlerweile sind wir an lange Seestrecken gewöhnt. Vancouver selbst lockt uns genauso wie die Inselwelt im Howe Sound, die sich zwischen Vancouver und Vancouver Island auftut. Der Sommer dort oben endet früh, so dass wir, wenn es kalt und ungemütlich wird, die Rückreise Richtung Süden entlang der amerikanischen Westküste antreten werden. Die Planung des genauen Reiseverlaufs nehmen wir in den kommenden Monaten abschnittsweise vor.

 

Sicher ist, dass wir Anfang kommenden Jahres wieder in den Südpazifik segeln und dort die Reise entlang der Passatroute fortsetzen wollen: Zu den Marquesas oder Gambier-Inseln, den Tuamotus, den Gesellschafts-Inseln (Tahiti, Bora Bora, Moorea, Raiatea,...), den Cook-Inseln, dem wenig bekannten Niue, Samoa sowie Tonga und schließlich runter nach Neuseeland. Auch für die Inselwelt der Südsee gilt: Es gibt dort so viele reizvolle Ziele – welche genau wir besuchen wird sich vielfach aus den vor Ort gegebenen Umständen ergeben. Die Freiheit, als Segler vollkommen ungebunden und nur von den Kräften der Natur beeinflusst reisen zu können, ist ein Privileg, das wir nicht missen möchten und das aus unserer Sicht einen nicht unerheblichen Beitrag zu unserer Sicherheit auf See beisteuert.